17 Juli, 2008

Wie ging das mit der Geburt?


Die Käthe ist am Mittwoch um 4 Uhr morgens aufgewacht, mit ein paar Wehen im Bauch. Aber die waren eigentlich nicht so schlimm, und es konnten ja auch garnicht "richtige" Wehen sein, weil der Arzt am Tag zuvor eine baldige Geburt ausschloss. Also mussten das "Wilde Wehen" oder Übungswehen sein, die zum Training von Mutter und Kind dienten. Sicherheitshalber mal die Abstände aufgeschrieben und es waren so alle 20-30 min schwache Kontraktionen der Gebährmutter, an denen man das Wegatmen aus dem Geburtsvorbereitungskurs mal ausprobieren kann. Ich bin dann auch zur Arbeit gefahren und hab Telefonisch immer mal nachgehört:"..Badewanne...abgeklungen...nur ganz schwach...Aha"
Nachmittags um 16:00 Uhr waren da aber immer noch diese "Übungswehen" und weil ein bisschen Blut austrat sind wir doch Sicherheithalber mal in die Klinik gefahren, nur um mal nachsehen zu lassen.
17:20 Uhr - Der Wehenschreiber schreibt - aber keine Wehen! Käthe hat alle 15 Minuten Kontraktionen aber die Wehenlinie bewegt sich nur Minimal. Die Hebamme glaubt nicht an Wehen, sicherheitshalber untersucht die Ärztin aber trotzdem mal - 5cm Eröffnet! WOW Damit hat keiner gerechnet. Wir werden stationär aufgenommen. Äh, ich mein Käthe! Also schnell nach hause, restliche Sachen holen und um halb zehn nochmal Kontrolle. Die Geburt wird dann wohl morgen mit dem Wehentropf eingeleitet.
21:20-22:00 Starke Kontraktionen bei Käthe, aber der Wehenschreiber merkt nichts. Die Hebamme wechselt, und man übergibt uns mit den Worten "sie glaubt sie hat Wehen, aber das CTG zeigt nichts". Die Hebamme fragt ob wir ein leichtes Schlafmittel für die Nacht brauchen, damit Käthe für die Morgige Geburt gut ausgeruht ist. Sicherheitshalber kontrolliert die Ärzin nochmals. Der Muttermund ist fast vollständig geöffnet, das Köpchen ist gut fühlbar und die Fruchtblase zum platzen gespannt. Huch! (Ich habs ja schon vorher gewusst )
22:00 Uhr - Die Fruchtblase springt und die Hebamme sagt die Wehen würden jetzt nochmal stärker werden. Wir sollen noch eine Stunde auf dem Gang spazieren gehen. Wehen alle 5 bis 7 Minuten. Wir gehen auf den Gang und schaffen es gerade bis zum Zimmer.
22:35 Ein Toilettengang mit geschäftiger Tätigkeit. Käthe hat starke Wehenschmerzen und will mit mir das Kind auf der weissen Keramik zur Welt bringen. Ich entscheide für uns dagegen, und wir schleppen uns zurück zum Kreißsaal. Wehen alle 3-5 Minuten.
22:50 "Wir sind dann soweit" sage ich zur Sprechanlage vor dem Entbindungsbereich, und man lässt uns rein.
22:55 In Kreissaal 2 wird der Wehenschreiber angeschlossen (der kleine Wehen aufzeichnet) und Käthe hat die ersten Presswehen. Das Kind wandert im Geburtskanal, und wir haben jede Atemübung aus dem Vorbereitungskurs vergessen. Die Hebamme zeigt es uns nochmal in kürze, wie man "Presst".
23:40 Das Kind hat schwarze Haare, soweit kann ich es schon sehen, aber es bewegt sich nicht weiter heraus. Ein Wehentropf wird angeschlossen, Käthe hat das Gefühl am Ende ihrer Kräfte zu sein. Durchhalten! Ich hoffe der Tropf gibt der Gebährmutter einen extra-Kick.
24:00 Im Kreißsaal 1 nebenan hört man Babyschreie. Unser Kind ist fast noch an der gleichen Stelle. Käthe sagt "Ich kann nicht mehr---uarg" und wieder eine Presswehe. Sie gibt nochmal alles, und der Wehentropf wird vertärkt. Käthe spricht nicht mehr, sondern Sammelt alle Kräfte zum Pressen.
0:30 Nachdem ein Auspressen mit dem Hebammen-Ellenbogen auf dem Oberbauch auch nicht zum Vortschritt geführt hat, wir der kräftigere Arzt geholt. Er versucht es mit "sanfter Gewalt" und entscheidet sich anschließend für die Saugglocke. Keiner hat eine Ahnung warum das Kind nicht rauskommt.
0:57 Janne hat den Kopf in der Richtigen Lage gehabt aber der Körper lag quer und blockierte. Ziehen mit der Saugglocke und tiefe Schnitte verhelfen Ihr auf die Welt. "Endlich", denkt Käthe und ist für die Hilfe Dankbar. Janne schreit, wie es sich gehört, sieht super aus, und wird erstmal 10min auf Käthes Bauch gelegt. Ich bin ganz mutig und schau mir alles an. Dann wird gebadet, gemessen, untersucht und eingepackt. Käthe wird währenddessen 1 Stunde untenrum versorgt und zugenäht. Dann haben wir noch im Kreißsaal Janne an die Brust gelegt und sie hat ein wenig gesaugt. Ich hab dazu geweint vor Glück.
4:05 Ich verlasse die Klinik nachdem Käthe mit Schmerzmitteltropf wieder auf Ihrem Zimmer ist und auch sonst alles in "Trocken Tüchern"

Alles Geschafft!
Käthe schläft diese Nacht nicht sondern erst am Donnerstag Abend, 40 Stunden nach den ersten Wehen, die sie geweckt haben. Respekt!


Das erste Webalbum ist auch schon Online!

16 Juli, 2008

Das Baby ist da!


Bin gerade aufgewacht, nachdem wir gestern Nacht Eltern geworden sind.
Ich schreibe heut nachmittag wie alles gelaufen ist, und dann auch ein paar Bilder mehr...
3230g 51cm Janne eine halbe stunde auf dieser welt:

Aufregung

Wir sind stationär aufgenommen worden. DH Käthe, nicht ich.
Bald kommt es zur Geburt, oder?

Ich aktualisiere hier!"

14 Juli, 2008

Letzter Eintrag ohne Nachwuchs

Tausend Dinge sind es die mir durch den Kopf gehen. Von Gefühlsahnungen bis zu organisatorischen Info-maillisten. Tausend Dinge, die passieren, wenn SIE da ist. Unsere Tochter. Von einer vagen Vorstellung vor ein paar Monaten bis heute ist alles total konkret geworden. Alles ist jetzt real und ich will es. Käthe leidet jeden Moment, in dem das Kind nicht kommt. Ich leide mit, will Ihr aber auch ganz viel Halt geben. Ich ahne jeden Moment, dass es los geht, deute Bauchkrämpfe als Wehen und versuche jeden Moment bereit zu sein mit Ihr loszuziehen, um zur Welt zu Bringen.
Neuen Monate sind lang, wenn man davor steht, aber so kurz, wenn man an deren Ende ist. Eine Hand voll Momente waren so Intensiv, dass man sie nie mehr vergisst. Der Schwangerschaftstest in der Hand, die Babyläden, das Zimmer streichen oder Abends den Kopf auf den Bauch legen und Herztöne lauschen. Alles unbeschreiblich und mit jedem Erlebnis wächst die Vorfeude. Kein Wunder das wir beide jetzt gespannt sind wie die Flitzebögen.
Man macht Dinge ganz cool, wie Urlaub von der Arbeit ankündigen oder Kinderwagen Zusammenfalt-Training, andere Sachen total Emotional, wie Bauch-an-pinseln, und die Wange an Jannes Stofftieren reiben. Alles ist neu und gut. Es ist vergleichbar mit unserer Hochzeit, die wir auch ein Jahr lang geplant haben, und dann war am letzten Tag alles geplant und perfekt. NUR das diesmal nicht schon alles nach einem Tag vorbei ist, und es ist viel viel besser!
Aus dem Namen haben wir (oder ich?) ein kleines Geheimniss gemacht, denn wir brauchen einen zweiten Namen neben "Janne", denn der ist nicht Geschlechts-eindeutig in Deutschland. Den Zweiten Namen haben wir schonmal besprochen und eigentlich auch einen ausgesucht, aber dann auch wieder nicht. Ich habe die lustigen, wie "Janne Susanne" und "Janne Renee Katrin" verworfen und mir den besten behalten und ausgesucht. Den werde ich meiner Tochter geben einen Tag nach Ihrer Geburt. Bald ist es soweit.

Janne, wenn du diese Zeilen vorgelesen bekommst kannst du dir sicher sein, das wir nichts auf der Welt so sehr erwarten wie deine Geburt. Ich wünsche dir alles Gute auf deiner Reise in diese Welt und dass es dir leicht fällt dich an uns, und insbesondere deinen ungewöhnlichen Papa zu gewöhnen. Du wirst in ein super Team geboren, und da freuen wir uns auf "Verstärkung"

Der Papa in Lauerstellung

Lange Zeit kurze Worte

Babykurs beendet*** Zimmer eingerichtet und fertig bestückt***Baby gewachsen und fertig***Wasser in extremitäten sehr beschwehrlich***Urlaub in Österreich gemacht***Vaterwerden total real und greifbar***Letzte Ängste über Details*** Nie so bereit wie jetzt Vater zu sein.*** Nur noch wenige Tage